Rückenschmerzen, Knieschmerzen und Co

Wann geht man denn eigentlich zu Osteopathen...

... werde ich oft gefragt. Die Antwort "Immer dann, wenn Ärzt*innen nicht weiterkommen" wäre mit Sicherheit nicht richtig, denn die Osteopathie ist oft eine Ergänzung der schulmedizinischen Heilkünste. Die Wege der Schulmedizin und der Osteopathie sind unterschiedlich und führen im idealen Fall zum gleichen Ziel, nämlich zur Heilung des Patienten. Oft können Schulmedizin und Osteopathie sich ergänzen.

In der Osteopathie nimmt man sich viel Zeit, um herauszufinden, warum Schmerzen entstanden sind. Die Suche nach der Ursache ähnelt in vielen Schritten der ärztlichen Untersuchung, denn es werden viele Tests gemacht die Beweglichkeit von Gelenken und Organen, die Elastizität von Muskeln, Sehnen und Bändern, die Funktionalität von Organen und generell die gesunde Balance des Patienten betreffend. Der Sichtbefund, die Palpation (Tasten), Perkussion (Abklopfen), Seitenvergleiche und Krafttests gehören dazu.

Steife Schultern, Rückenschnmerzen, Knieschmerzen und co

Die Behandlungstechniken der Osteopathen bestehen bei der parietalen Osteopathie darin, Fehlstellungen von Gelenken und Knochen zu korrigieren mit Muskel-Energie-Techniken (MET) oder Thrusts (kleine, schnelle Bewegungen in die gesunde Richtung), mit der Behandlung der Trigger-Punkte auch durch die Strain-Counterstrain-Technik (Kombination von Triggerpunkt-Technik und Entspannung) oder mit myofaszialen Techniken. Es geht nicht darum, dass der Patient nach der Behandlung in geraden Winkeln dasteht, sondern dass der Osteopath herausfindet von welcher Stelle aus Schmerzen im Skelett- und Muskelsystem entstanden sind. Das können offensichtliche oder unscheinbare "Fehlstellungen" sein, aber auch Unfälle in der Vergangeheit oder Narben von Verletzungen oder Operationen. 

Magenschmerzen und Co

Die viszerale Untersuchung besteht darin herauszufinden, ob die inneren Organe in ihrer natürlichen physiologischen Spannung und an ihrem ihnen zugedachten Platz sind. Beides, sowohl die Veränderung der Spannung (Hypo- oder Hypertension) als auch eine unphysiologische Lage können zu Störungen der Funktionalität der Organe führen. Durch Abtasten der Organe können solche Bewegungseinschränkungen oder Verklebungen entdeckt und durch die entsprechende viszeral-osteopathische Mobilisationstechnik gelöst werden, was die Selbstheilungskräfte im Körper des Patienten stärkt.

Kopfschmerzen, knackende Kiefergelenke und Co

In der craniosacralen Osteopathie beschäftigt man sich mit den Schädelknochen und allem was zum Rückenmarkskanal bis hinunter zum Kreuzbein gehört. Der Rhythmus der in diesem System fließenden Rückenmarksflüssigkeit spielt eine große Rolle und kann dem Osteopathen helfen Störungen auf die Spur zu kommen. Auch hier gilt wieder: weder ein zuviel noch ein zuwenig sind gut. Die Gesundheit stellt sich ein, wenn der Körper zu seiner natürlichen Balance zurückfindet. Die craniosacralen Behandlungstechniken unterstützen ihn dabei. 

Faszientherapie und FDM

Es können aber auch akute oder chronische Verspannungen der Muskeln und Faszien zu Schmerzen und sogar Fehlstellungen führen. Mit der Faszientherapie kann man durch ein kräftiges Ausstreichen der Muskelfaszien Verspannungen lösen und damit Schmerzen lindern. Verschiedene Richtungen wie die Methode des bekannten Jean-Pierre Barral oder das Fasziendistorsionsmodell nach Typaldos sind Grundlage für die jeweiligen Behandlungen. 

GOT (General Osteopathic Treatment)

Mit der Technik des GOT (General Osteopathic Treatment) werden Blockaden in den Gelenken durch kreisende Bewegungen gelöst und so eine bessere Beweglichkeit auch der Muskulatur wieder hergestellt. 

In der craniosacralen Osteopathie geht es um das Erspüren des Rhythmus der Rückenmarksflüssigkeit in Gehirn und Rückenmarkkanal der Wirbelsäule. Stress, Erkrankungen aber auch die Form und Positionen der Anteile des Schädels zueinander können den craniosacralen Rhythmus beeinträchtigen, was zu den unterschiedlichsten Störungen und Schmerzen, wie z.B. Migräne oder Kopfschmerzen führen kann. 

Fazit: Zu Osteopathen geht, wer Schmerzen hat oder sich nicht gesund fühlt. Osteopathen können unter Umständen direkt helfen, aber vielleicht auch die Selbstheilungskräfte des Patienten stärken oder eine gute Empfehlung geben, an welchen Arzt die Patienten sich wenden können. 

Leistungen:

  • Osteopathie (parietale, viszerale und craniosacrale Therapie)

  • Faszientherapie

  • GOT – General Osteopathic Treatment (Mobilisierung der Gelenke)

  • Chiropraktik

  • Abrechnung über private und gesetzliche Krankenkassen

Kosten:

  • Die Behandlungskosten werden nach der Gebührenordnung für Heilpraktiker (Gebüh) berechnet. Viele Krankenkassen übernehmen einen Teil der Kosten.